2. Dezember

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Plastisch-realistische Darstellung der Verkündigung im Heiligen Berg in Ossuccio I; ca. 1600.

Bei den "Heiligen Bergen", - Wallfahrtsorten, auf denen die Kreuzwegstationen Jesu nachgebildet (und nachempfunden) wurden -, waren vollplastische, möglichst realistische Darstellungen der Heilsgeschichte verbreitet (vgl. Madonna del Sasso bei Locarno).

Gemalt ist hier im Hintergrund das luxuriöse Bett, auf dem Stuhl ein Stickkissen, davor die Katze, rechts die Anrichte mit reich bestücktem Teller-Regal: das Interieur der gehobenen Bürgersfrau. Ins Bild hinein drängt sich der offene Himmel mit den Engelscharen und der Geisttaube.

Dazu die eher naive Fresken-Malerei in Tomils GR; 1597.

Hier kommt der Verkündigungs-Strahl mit der sehr kleinen Taube durch eine Deckenöffnung. Der Engel sagt seinen Gruss in einem Spruchband. In der Mitte die Vase mit der "Rose ohne Dorn", einem weiteren Marien-Attribut. Beherrschend ist die Fussboden-Plättelung, das Andachtsbuch links wenig gekonnt gezeichnet.

Maria ist abgewandt und verschränkt schützend die Arme vor der Brust.